ROCK YOUR LIFE!

Der Blog

Developing Schools

Interessant rund um unser R!EACH Mentoring sowie Bildungs- und Jugendarbeit

Developing People

Unser Blog zum Thema Potenzialentfaltung, Beruf und Berufung

Developing Organisations

Hier berichten wir über unsere Arbeit im Bereich Organisations- und Personalentwicklung

21.01.2022

Interview mit Hochschulrektorin Mag. Dr. Sabine Weisz

Interview mit Hochschulrektorin Mag. Dr. Sabine Weisz: „Schule
soll Kinder und Jugendliche dabei unterstützen, in ein gutes Leben
zu kommen und für die Gesellschaft einen guten Beitrag leisten zu
können.“


Seit Ende 2021 ist ROCK YOUR LIFE! nun auch an zwei ersten Standorten in
Österreich vertreten. Dort kooperieren wir unter anderem mit der Privaten
Pädagogischen Hochschule Burgenland
. Überzeugt von seinem
potenzialorientierten Ansatz, hat die dortige Rektorin Mag. Dr. Sabine Weisz (im
Folgenden: Fr. Weisz) unser Mentoring-Programm an ihre Hochschule gebracht.
Wir haben mit ihr im Interview über Mentoring und das Schulsystem der Zukunft
gesprochen – und darüber, was sich jetzt bereits verändert.


Positiver Einfluss auf Schüler*innen, Studierende und die
Gesamtgesellschaft

Eines wird gleich zu Beginn des Gespräches klar: Frau Weisz glaubt an die
Bedeutung von Kooperation in der Evolutionsgeschichte und an das Gute im
Menschen. Der Grund dafür, dass sich ihre Studierenden für einen pädagogischen
Beruf entscheiden, betont sie, sei nämlich der, dass sie Kinder und Jugendliche
unterstützen wollen – vor allem die, die es schwerer im Leben haben. Genau
diese Schüler*innen sind es auch, die wir mit RYL! ganz besonders erreichen
wollen.

Laut Fr. Weisz profitieren jedoch nicht nur die Schüler*innen von unserem
Mentoring-Programm, sondern auch die Studierenden – denn diese erhalten
Zugang zur echten Lebenswelt gerade der Schüler*innen, die ganz besonders
benachteiligt sind. Das sind Praxiserfahrungen und Einblicke, welche sie in einem
Hörsaal niemals bekommen würden. Außerdem entwickeln sie sich in einer
coachenden, beratenden Rolle weiter:

„Ich finde es sehr vernünftig, wenn man ein bewährtes, evidenzbasiertes Konzept
verwendet, in dem sich einerseits die Studierenden gut entwickeln in einer
Beratungsaufgabe und andererseits den Kindern und Jugendlichen, die
benachteiligt sind, geholfen wird, dass sie auf einen guten Weg gebracht
werden.“

Wenn Jugendliche gute Berufs- und Lebenswegentscheidungen treffen, hat das
wiederum positive Auswirkungen auf die Gesamtgesellschaft, so Weisz. RYL! sei
ein bewährtes Konzept, um all dies zu erreichen.


Die Schule als Lernort für Sozialkompetenzen

Wichtig ist für Fr. Weisz nicht nur, dass Bildungsgerechtigkeit und
Potenzialentfaltung als Basiswerte an der PH gelebt und direkt an die zukünftigen
Lehrpersonen weitergegeben werden, sondern auch das Verständnis von Schule
als Sozialraum:

„Für mich ist ein heute gutes Schulsystem eines, in dem Kinder und Jugendliche
lernen, miteinander zu leben, weil sie unter Moderation und Begleitung von professionell ausgebildeten Erwachsenen, nämlich den Lehrerinnen und Lehrern,
miteinander Sozialkontakt erleben. Das soziale Lernen ist nicht vor dem
Computer möglich.“

Die Hauptaufgabe eines guten Schulsystems sieht Fr. Weisz daher nicht primär in
der Vermittlung von Wissen, sondern zunehmend darin, ein soziales Umfeld zur
Verfügung zu stellen, in welchem die Schüler*innen lernen, miteinander zu leben,
ihre eigenen Stärken und Schwächen erkennen und herausfinden, welchen
Beitrag sie zur Gesellschaft leisten wollen. Während sich Kompetenzen wie
Empathie, Kommunikations- und Konfliktfähigkeit eben nicht vor dem Computer
lernen lassen, können kognitive Inhalte durchaus auch auf digitale
Lernmöglichkeiten verlagert werden:

„Als der Buchdruck erfunden wurde, war es nicht mehr notwendig, dass man in
der Lehre ein Buch vorliest, da die Menschen selbst Bücher hatten und sie lesen
konnten. Jetzt haben wir digitale Lerninstrumente, Apps zum Vokabellernen und
Grammatiklernen, wir haben Videomöglichkeiten für Erklärvideos. Wir können
diese kognitiven Inhalte gut aufbereitet in die digitale Welt stellen. Was wir nie
ersetzen können ist, dass Menschen sich treffen, lernen, mit Konflikten
umzugehen, die anderen zu verstehen, und zu verstehen was meine Handlungen
bei anderen bewirken.“

Eine dem Buchdruck vielleicht nicht ganz unähnliche Innovation ist der
sogenannte Flipped Classroom: Anstatt im Frontalunterricht Wissen an die
Schüler*innen heranzutragen und ihnen anschließend Hausaufgaben zu geben,
kreieren die Lehrenden Erklärvideos, welche die Schüler*innen zuhause als
Vorbereitung ansehen. In der Schule selbst werden dann – mit Unterstützung
durch die Lehrperson als Lerncoach – gemeinsam mit den Klassenkamerad*innen
Aufgaben dazu in der Gruppe bearbeitet.

Somit stehen am Ort „Schule“ nicht mehr theoretische Inhalte, sondern das
praktische Erlernen von System-, Sozial-, und Selbstkompetenzen im
Vordergrund. Denn laut Frau Weisz, sind es genau diese Kompetenzen, die wir
brauchen, um für das 21. Jahrhundert gerüstet zu sein.


Danke, liebe Frau Weisz, für dieses inspirierende und hoffnungsgebende
Interview!


Wer jetzt so richtig Lust bekommen hat, mit uns gemeinsam mehr Gerechtigkeit
und Potenzialentfaltung in das Bildungssystem zu bringen und sich z.B. als
Mentor*in für eine*n Jugendlichen zu engagieren, kann sich gerne hier melden:

info@rockyourlife.de

professionell ausgebildeten Erwachsenen, nämlich den Lehrerinnen und Lehrern,
miteinander Sozialkontakt erleben. Das soziale Lernen ist nicht vor dem
Computer möglich.“
Die Hauptaufgabe eines guten Schulsystems sieht Fr. Weisz daher nicht primär in
der Vermittlung von Wissen, sondern zunehmend darin, ein soziales Umfeld zur
Verfügung zu stellen, in welchem die Schüler*innen lernen, miteinander zu leben,
ihre eigenen Stärken und Schwächen erkennen und herausfinden, welchen
Beitrag sie zur Gesellschaft leisten wollen. Während sich Kompetenzen wie
Empathie, Kommunikations- und Konfliktfähigkeit eben nicht vor dem Computer
lernen lassen, können kognitive Inhalte durchaus auch auf digitale
Lernmöglichkeiten verlagert werden:
„Als der Buchdruck erfunden wurde, war es nicht mehr notwendig, dass man in
der Lehre ein Buch vorliest, da die Menschen selbst Bücher hatten und sie lesen
konnten. Jetzt haben wir digitale Lerninstrumente, Apps zum Vokabellernen und
Grammatiklernen, wir haben Videomöglichkeiten für Erklärvideos. Wir können
diese kognitiven Inhalte gut aufbereitet in die digitale Welt stellen. Was wir nie
ersetzen können ist, dass Menschen sich treffen, lernen, mit Konflikten
umzugehen, die anderen zu verstehen, und zu verstehen was meine Handlungen
bei anderen bewirken.“
Eine dem Buchdruck vielleicht nicht ganz unähnliche Innovation ist der
sogenannte Flipped Classroom: Anstatt im Frontalunterricht Wissen an die
Schüler*innen heranzutragen und ihnen anschließend Hausaufgaben zu geben,
kreieren die Lehrenden Erklärvideos, welche die Schüler*innen zuhause als
Vorbereitung ansehen. In der Schule selbst werden dann – mit Unterstützung
durch die Lehrperson als Lerncoach – gemeinsam mit den Klassenkamerad*innen
Aufgaben dazu in der Gruppe bearbeitet.
Somit stehen am Ort „Schule“ nicht mehr theoretische Inhalte, sondern das
praktische Erlernen von System-, Sozial-, und Selbstkompetenzen im
Vordergrund. Denn laut Frau Weisz, sind es genau diese Kompetenzen, die wir
brauchen, um für das 21. Jahrhundert gerüstet zu sein.
Danke, liebe Frau Weisz, für dieses inspirierende und hoffnungsgebende
Interview!
Wer jetzt so richtig Lust bekommen hat, mit uns gemeinsam mehr Gerechtigkeit
und Potenzialentfaltung in das Bildungssystem zu bringen und sich z.B. als
Mentor*in für eine*n Jugendlichen zu engagieren, kann sich gerne hier melden:
info@rockyourlife.de

teilen auf: